Die Kirche St. Anna in Augsburg wird umgangssprachlich auch Annakirche genannt. Bei der Annakirche handelt es sich um ein historisches Kirchengebäude, welches im Jahre 1321 von Karmeliten erbaut wurde. Zu finden ist die Kirche in der heutigen Fußgängerzone in der Annastraße. In dieser Kirche vereinigen sich Baustile von Gotik bis Klassizismus.
Die Annakirche steht etwas abseits von der Basilika St. Ulrich und Afra sowie dem Augsburger Dom, bei denen es sich um die Kirchengebäude mit höchster Bedeutung der Stadt handelt. An der Stelle wurde im 14. Jahrhundert von Ordensbrüdern das Karmelitenkloster Augsburg errichtet. Dies war möglich durch finanzielle Unterstützung des Bischofs Friedrich I. sowie einer Bürgschaft.
Die Kirche erfuhr im 15. Jahrhundert eine Erweiterung durch den Anbau einer Kapelle, die Wandmalereien aufwies. Die Zerstörung der Kirche durch einen Brand erfolgte im Jahre 1460. In den Jahren 1461 bis 1464 wurde es schließlich neu erbaut. Eine Umgestaltung erfuhr das Gebäude dann im 16. Jahrhundert. Bemerkenswert ist die Grabkapelle im Stil der Renaissance, die in der Annakirche von der Familie Fugger im Jahre 1518 errichtet wurde. Sie stellt damit den ersten Bau dieser Art im Freistaat Bayern dar.
Im Jahre 1518 übernachtete Martin Luther in dem Karmelitenkloster, zu dem die Annakirche gehörte. Dies war, als sich Luther vor Kardinal Thomas Cajetan weigerte, seine Thesen zu widerrufen. Vom 7. bis 20. Oktober 1518 stand Martin Luther dann in den Häusern der Fugger dem Römischen Kardinal Cajetan dann Rede und Antwort. Augsburg stellte damals die Hochburg der Katholiken dar. Über Kardinal Cajetan verlangte damals der Papst von Luther, seine 95 Thesen zu widerrufen. Während sich die Verhandlungen fortzogen, übernachtete und wohnte Luther im Kloster der Karmeliten. Der Karmeliter und Bürgermeistersohn Christoph Langenmantel verhalft Luther schließlich zur Flucht, um nicht von kaiserlichen Soldaten verhaftet zu werden, nachdem dieser den Widerruf seiner Thesen verweigert hatte.
Der Prior des Konvents Johannes Frosch schloss sich schließlich der Reformation an. Er trat 1523 von seinem Amt zurück und heiratete zwei Jahre später. In der Annakirche wurde zu Weihnachten 1525 die erste protestantische Liturgie gefeiert. Die Reformation war in Augsburg praktisch eingeführt, sobald die evangelische Gottesdienstordnung eingeführt war, welches unter dem Schutz des Stadtrates stattfand. Somit kann also gesagt werden, dass St. Anna als eine der ersten Kirchen in Augsburg evangelisch wurde.
Schließlich wurde im Jahre 1531 das evangelische Gymnasium bei St. Anna gegründet. Die Aufgabe des Karmelitenklosters erfolgte im Jahre 1534. Reiche Augsburger Bürger, Patrizier, nutzten den Kreuzgang des Klosters schließlich als Grablege. Die Errichtung eines Gebäudes für die Stadtbibliothek Augsburg erfolgte in den Jahren 1562/63.
Der Kirchturm von St. Anna wurde im Jahre 1607 vom Augsburger Stadtbaumeister Elias Holl erbaut. Dieser errichtete ebenso im Jahre 1613, also nur wenige Jahre später, ein eigenes Gebäude, das vom Gymnasium bei St. Anna genutzt wurde.
Deutlich später, in den Jahren 1747/48, wurden die Mittel- und Seitenschiffe im Barockstil umgestaltet, die bis dahin vom gotischen Stil geprägt waren. Johann Andreas Scheidemann hatte die Pläne dazu entworfen.
Durch Fliegerangriffe im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche stark beschädigt. Noch bis in die 1970er Jahre war man damit beschäftigt, die Kirche wieder instand zu setzen.
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